Auf guad münchnerisch

    Weihnachten

    Leise rieselt da Schnee,
    d weiße Decka wachst in d Höh.
    Da Räumdienst schaufelt ohne Ruah
    am Straßenrand de Autos zua.

    Und drinna in da warma Stubn,
    genga feine Grüchal um:
    A Ganserl, gestern no bei Aldi gfrorn
    is ins Backrohr neigschobn worn.
    Da Hausherr werkelt mit de Flaschn,
    wui d Gäst aa heier überraschen:
    mischt zamm, wos jeder kennt,
    er aber sein "Spezialpunsch" nennt.

    Und er hod aa de Nordmanntanna
    neigstellt in a volle Fuaßbodwanna.
    Weil dem Bamm da Kollaps droht:
    Er war a Sonderangebot.

    D Gäst kumma, Schlog auf Schlog,
    aa soichane, de ma ned mog.
    Sann eigladn wordn - bloß heit
    wega da Weihnachtsfriedlichkeit.
    War bläd - noch a ra hoibn Stund
    gehts in da Weihnachtsdeko rund.

    So lang ned gseng, is vui aufgstaut,
    wos se zum Gwittersturm aufbaut:
    Böse Worte schalln durchs Zimmer:
    "Du Hoisabschneider! Warst scho immer!
    Wos wuist n du? Du Bonsaihirn!
    An Watschnbamm konnst d gspian!"

    Es werd gstrittn und diskutiert
    - während s Ganserl zum Brikett mutiert.
    Da Weihnachtsbaum mit lahme Glieder
    sinkt unter seiner Schmückung nieder.
    D Wohnungstür knallt boid minütlich;
    d Gäst sann furt - und es werd gmiatlich.

    De schwarze Gans werd zerhackt,
    fia Nachbars Dackel zammapackt.
    Dann nauf auf d Couch, in d Ruah eidaucha
    - und endlich derf ma raucha.
    Noch literweism Punschgenuß
    foit fia nächsts Jahr der Beschluß:
    Ma werd für n Christbamm weida laffa
    und ned des Glump vom Baumarkt kaffa.

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